KAPELLE IM KRANKENHAUS DINGOLFING

Aufgabe und Lösung:

Aufgrund von Umbaumaßnahmen muß die bestehende Kapelle im Kreiskrankenhaus Dingolfing in andere Räumlichkeiten verlegt werden. Der neue Raum ist durch seine bisherige profane Nutzung geprägt. Diesen gilt es nun in einen sakralen Raum umzuwandeln.

Wir wollen dies mit Farbe und einer Stelen-Struktur bewerkstelligen. So schaffen wir einen Raum im Raum, der die Mitte vom alltäglichen befreit, als Lichtfilter fungiert und  einen geschützten Innenraum für Andacht und Konzentration schafft. Einige Gegenstände der jetzigen Kapelle werden übernommen und durch „Rahmung“ in den Innenraum integriert.

Konstruktionsbeschreibung:

Sockel:

Der Sockel umschreibt den Kapellenraum am Boden und bietet die Verankerung  für die Stelen. Er ist als Holzkonstruktion gefertigt und zweilagig aufgebaut. Jede Lage ist 5cm dick. Die zweite Lage springt um 5cm zurück. Die Sockelflächen sollen die Wandfarbe tragen und ihre Stirnseiten, welche zum Raum zeigen, goldfarben oder mit Messing beplankt werden.

Stelen:

Die Stelen definieren den Kapellenraum für das Auge des Besuchers. Sie bestehen aus einer echtholzfurnierten Plattenkonstruktion. Zwischen ihnen soll eine indirekte Beleuchtung integriert werden. Ihre Verbindung zu Sockel und Decke ist beweglich, um das Reinigen der dahinterliegenden Boden- und Fensterflächen zu gewährleisten, sowie die Beleuchtung warten zu können. Tiefe Elemente werden gestückelt und einzeln bewegt.

Blick von der Orgel in die Kapelle

Decke:

Die Decke ist um 2º geneigt und steigt zum Altar hin an. Sie ist ähnlich wie der Sockel aus zwei 5cm Holzlagen aufgebaut und weist auch einen Rücksprung auf, beide Lagen betonen das Oval des Kapellenraums. Dieser Randbereich der Decke ist wie ein Ringanker ausgebildet und hält die Bespannung der Lichtdecke. Seine Unterseiten sind in der Wandfarbe gehalten und die Stirnseiten golden. Die Lichtdecke ist eine gespannte hinterleuchtete und reversible Foliendecke. Zu- und Abluft sind in den Deckenrand intergiert.

„Rahmung“

Wie ein tiefer Bilderrahmen aus Holz werden die Sonderelemente Eingang, Orgel, Tabernakel, Marienstatue und Buntglasfenster in die Stelenstruktur eingelassen. Das Buntgalsfenster wird zusätzlich in einen beweglichen Rahmen eingebaut.

Entwurfszeichnungen

Boden:

Es soll einen neuen Steinboden geben. Nach Möglichkeit fugenlos und monochrom, zB. Terrazzo, dunkel gehalten.

Wände:

Sie bekommen eine rötliche Farbe. Die Balkontüre wird demontiert und die Brüstung geschlossen. Die drei Fenster erhalten eine spezielle Verglasung mit transparenter Wärmedämmung, die das Licht diffus im Raum verteilt. Die Zugangstüre wird aus Mattglas sein. Die neuen Stahlstützen werden feuerfest umkleidet und sollen am Ende das gleiche Rot wie die Wände aufweisen.

Möbel:

Der Altar, der Ambo und die Sitzbänke sollen speziell für die neue Kapelle aus Holz gebaut werden und mit dieser harmonieren.

 

Übernommene Leistungsphasen:
LPH 1, LPH 2, LPH 3


 

In Zusammenarbeit mit Deeg Geiselbrecht Lemke Architekten / München